1.4301 Stahl – Vorteile, Eigenschaften, Anwendungen

Die Werkstoffnummer 1.4301 bezeichnet den ersten kommerziell verfügbaren nichtrostenden Edelstahl bzw. Chromstahl. Er gehört zur Gruppe der V2A Stähle, unter der Chrom-Nickel Stahlsorten subsumiert werden. Er ist der Hauptvertreter dieser Gruppe, zum Teil werden die Begriffe 1.4301 und V2A auch synonym verwendet. Im amerikanischen AISI System (American Iron and Steel Institute) kennt man diesen unter der Nummer 304. Seine Legierungskennung ist X5CrNi18-10. Er ist für seine Kombination aus Korrosionsbeständigkeit und guten mechanischen Eigenschaften bekannt. Er wird der Gruppe der austenitischen Stähle zugerechnet
Er ist heute der weltweit am häufigsten eingesetzte rostfreie Edelstahl, mit einem Anteil von einem Drittel der Gesamtproduktion. Ein naher Verwandter ist der Stahl 1.4307, der sich gegenüber 1.4301 durch einen noch weiter reduzierten Anteil an Kohlenstoff (unter 0,03 %) auszeichnet.

Vorteile von 1.4301

1.4301 zeichnet sich durch seine gute Schweißbarkeit mit elektrischen Verfahren aus. Auch ohne Wärmebehandlung ist der Stahl korrosionsbeständig, bedingt durch seinen niedrigen Kohlenstoffgehalt. Der Kohlenstoffgehalt muss unter einem Prozentanteil von 0,08 liegen, wobei in der Praxis mittlerweile Werte unter 0,05 % üblich sind. Er besitzt außerdem eine sehr gute Polierbarkeit und ist flexibel formbar. Er ist für Temperaturbeanspruchungen bis 600 °C zugelassen. Gerade im polierten Zustand wird auch seine hochwertige Optik geschätzt.

Einsatzgebiete von 1.4301

1.4301 ist vielseitig einsetzbar. Er ist vor allem nützlich, wenn Beständigkeit gegenüber Wasser, Feuchtigkeit oder schwache Säuren gefordert ist. Er findet unter anderem beim Bau vom Armaturen, Nahrungsmittelindustrie, Pharmaindustrie oder im Maschinenbau Einsatz. Typische Produkte für Endkonsumenten sind zum Beispiel Töpfe oder Spülbecken.

Härten von 1.4301

1.4301 ist ein vielseitig einsetzbares Produkt, dennoch stößt auch er in bestimmten Einsatzgebieten an seine Grenzen. Unter anderem kann sich seine an sich positive Eigenschaft der Polierbarkeit auch in einer Neigung zum Kaltverschweißen manifestieren. Eine Lösungsansatz in diesem Fall ist das BORINOX® Verfahren. Mit diesem kann der Stahl gehärtet werden, die Anfälligkeit für Kaltverschweißen sinkt. Das BORINOX® Verfahren zeichnet sich auch dadurch aus, dass die positiven Eigenschaften, wie etwa die Korrosionsbeständigkeit bei gleichzeitiger Erhöhung der Härte, weiter erhalten bleiben.

Grundsätzlich bieten sich Härtungsverfahren häufig für 1.4301 an, da es sich bei diesem Stahl um eine relativ weiche Sorte handelt. Wenn sie eine Erhöhung der Kratzbeständigkeit benötigen, kann das BORINOX® Verfahren helfen, diese zu erzeugen.